Kühe haben eine sehr enge Bindung zu ihren Kälbern und innerhalb der Herde herrscht ein starkes Sozialgefüge. Wenn die Kühe grasen gehen, kann es oft vorkommen, dass die Kälber bei ein oder zwei Kühen zurückbleiben – sozusagen ein Kälberkindergarten. Ein paar Stunden später, wenn die Mütter zurückkommen, holen sie ihr Kalb ab und versorgen es erstmal mit Milch. Das ist wunderbar anzusehen!
Bei “frischen” Kälbern konnten wir folgendes beobachten: In den ersten Tagen wird das Kalb von der Mutter noch etwas abseits der Herde gehalten. Manchmal kommt es auch vor, dass sie das Kalb irgendwo im Wald, im hohen Gras oder in einer Senke zurücklässt. Wenn man nun hingeht und das Kalb auf die Beine richten möchte, um es zur Mutter zu bringen, weil man denkt, die Mutter hätte es verloren, dann ist es schlaff und kann nicht stehen, als würde es keine Kraft haben. Die Kuh weiß aber ganz genau, wo sie ihr Junges zurückgelassen hat! Wenn sie fertig mit grasen ist, dann geht sie zurück, und erst in Sichtweite des Kalbes und nach dem Ruf der Mutter steht das Jungtier auf, als wäre nichts gewesen. Faszinierend!