Geben wir Fleisch ein Gesicht!

Jedes Tier ist anders, doch das “System” möchte alle Tiere gleich. In großen Schlachtbetrieben sollen die Handgriffe nicht zu sehr von der Norm abweichen, die Stücke möglichst identisch sein. Deshalb werden Kälber “optimal” versorgt, um nicht zu große körperliche Unterschiede zu bekommen.

v.l.n.r.: Hermine, Lilly, Willy, Anouk, Cowboy, Mini Emi, Cookie

Begehrt sind gut gebaute Kälber wie Anouk oder die Burschen Willy und Cowboy (mittig) Lilly und Hermine (links) bringen weniger auf die Rippen = weniger Ertrag.Wusstest du, dass u.a. in den Niederlanden die Mastkälber eisenarm ernährt werden? So bleibt das Fleisch schön hell, was für den Konsumenten ein Qualitätsmerkmal ist. In Wahrheit zeigt es, dass die Kälber blutarm gehalten wurden, sie an Metallstangen leckten, weil sie an Eisenmangel litten. Fleisch von einem Mutterkuhkalb, das in der Herde auf der Wiese aufgewachsen ist, wäre rosa.

Hier hätte der Konsument eigentlich so viel Macht!Hinter jedem Kalbsschnitzel steht eine Geschichte. Ein Kalb, das wie Lilly eher zart gebaut, jedoch liebenswert kuschelig ist. Ein Kalb, das wie Anouk groß und kräftig, jedoch unglaublich sanft ist. Ein Kalb, das sich wie Mini Emi gut entwickelt, und auch frech und forsch ist.Hinter jedem abgepackten Stück Fleisch steht eine Geschichte.

Welche Geschichte erzählt dein Essen?