Im April 2023 feierten wir drei ganze Jahre mit unserem Projekt Lebenslänglich. Mutterkühe wie Latte (Foto) waren nicht mehr zum Tode verurteilt. Sie leben nun länger, als fast alle ihrer Artgenossen. Unsere “Mastkälber” leben bereits länger, als alle ihre Artgenossen. Unser Umdenken und das Urteil Lebenslänglich machten dies möglich.
Wenn wir zurückblicken, ist es immer noch unglaublich, wie sich alles entwickelt hat. Von “ich esse kein Fleisch mehr, weil es einfach ungesund, unsinnig und ressourcenverschwenderisch ist” hin zu “wir möchten nur noch rein pflanzlich leben und gar keine Tiere mehr für unseren Genuss versklaven” war der Schritt nur noch klein, doch er hatte um so viel mehr Auswirkungen. So viel war in drei Jahren entstanden, so viele Leben wurden dadurch verschont. Latte hätte bereits bis zu zwei oder drei weitere Kälber bekommen, generell hätten wir weitere rund 25 Kälber in diesen Jahren “produziert”, die wiederum Unmengen an Ressourcen für Futter und Wasser gebraucht hätten. Die zum Teil selbst Kälber bekommen hätten. Die zum Teil transportiert worden wären. Die verenden (warum auch immer) bevor sie überhaupt auf den Teller gelangen. So viel Leid erspart und Ressourcen geschont. Zack, der Rattenschwanz ins System von unserem Hof weg war abgehackt.
Latte lebt nun ein Leben, von dem viele Kühe nur träumen können. Kein Stress, kein Leistungsdruck, kein Reduzieren auf ein Lebensmittel. Latte ist kein Lebensmittel, sondern ein Lebewesen. Ein Lebewesen mit Bedürfnissen, Vorlieben und Charaktereigenschaften. Wir hören nicht damit auf zu betonen, wie individuell Rinder und ihre Bedürfnisse sind. Jedes Tier ist einzigartig, jedes Tier verdient es, ein bestmögliches Leben zu führen, ohne am Ende zum Tode verurteilt zu sein, damit der Mensch ein paar Minuten “Fleischgenuss” hat. Dieser Genuss hat einfach so unglaublich viele Auswirkungen auf andere “Nutztiere”, die Umwelt und auch unsere Gesundheit. So viel spricht für Veganismus. Nur eines spricht für Allesesser: Genuss. Schlechtes Verhältnis der Waagschale, findest du nicht auch?