Heuernte 2022 – Mähwerktest

Mitte Juni nutzten wir die stabilen Schönwetterphasen und machten uns an die Heuernte. Zuerst war eine Wiese im Tal dran, dann folgten die Mähflächen am Hof. Normalerweise verwendet Josef ein Trommelmähwerk, das leider nicht sehr insektenfreundlich ist. Als Alternative gibt es ein sogenanntes Doppelmessermähwerk, das das Gras schonender schneidet und zudem als insektenschonend gilt. Im Vorfeld, als sich Josef über dieses Mähwerk erkundigte, hieß es, es wäre auf Schrägflächen nicht gut einsetzbar, da es bergab sein kann, dass das Gras nach vorne fällt und sich dann “aufstaut”. Tja, probieren geht über studieren, oder?

Richtung Stadt Salzburg gibt es einen Händler, bei dem wir das Mähwerk ausleihen konnten. Also holte Josef es und mähte rund um den Hof damit. Hier sind unsere steilsten Mähflächen – wenn es hier funktioniert, dann überall.

(Video und Pro und Contra weiter unten!)

Das Gute vorweg:
Das Mähen an sich funktionierte super, auch bergab, wenn es steil ist! Die Arbeit ist um einiges ruhiger, da das Mähwerk viel weniger Lärm verursacht als ein Trommelmähwerk. Außerdem “fliegt” nicht so viel rum, da das Gras einfach nur geschnitten wird und umfällt. Durch das geringere Gesamtgewicht und die kraftschonende Arbeitsweise kann man zudem Sprit einsparen, da der Kraftaufwand des Traktors geringer ist.
Dem Doppelmessermähwerk wird auch nachgesagt, dass das Gras durch das schonendere Schneiden besser und schneller nachwächst. Nach drei Wochen konnten wir auf unserer Testfläche noch keinen Unterschied feststellen. Dies können wir also (noch) nicht beurteilen.

Nachteile:
Das ruhigere, insektenschonende und staubarmere Arbeiten spricht ja schon sehr für dieses Mähwerk. Leider gibt es ein sehr großes Minus: Die Anschaffungskosten liegen bei rund 15.000 €. Da wir sehr viele Mähflächen haben, hat Josef bisher zusätzlich mit einem Seitenmähwerk gearbeitet – das reduziert die Arbeitszeit und die Spritkosten um bis zu 50 %. Würde er also auch wieder ein Seitenmähwerk dazukaufen (also zwei Mähwerke), wären wir bei ca. 35.000 €. Weiters müssen die Messer nach ca. 10 ha geschliffen werden (bei uns also nach fast jedem Mähen.) Dadurch fällt wieder Arbeitszeit an, oder, wenn man auf ein Messerschärfgerät zurückgreift, kommen weitere Anschaffungskosten dazu (ca. 15.000 €).

Fazit:
Grundsätzlich finden wir das Mähwerk super. Das Arbeiten geht damit leicht und es ist für die Natur und die Tiere besser. Uns schreckt momentan der Preis ab – sowohl in der Anschaffung als auch Instandhaltung. Das Doppelmessermähwerk ist deshalb so teuer, weil die Nachfrage bisher noch nicht so groß ist und es (noch?) nicht in Massen produziert wird. Vielleicht tut sich in dieser Richtung aber noch was. Aktuell würde es in unser Budget ein großes Loch reißen, auch wenn es aus Insektensicht einen sehr großen Vorteil hätte.

In diesem Video siehst du, wie das Doppelmessermähwerk funktioniert:

Zusammengefasst sei gesagt:

PRO:

  • insektenschonend
  • leiser
  • staubarmer
  • leichter
  • spritsparender
  • bessere Bodenanpassung

CONTRA:

  • sehr hohe Anschaffungskosten
  • hohe Instandhaltungskosten – die Messer müssen regelmäßig geschliffen werden (nach etwa 10 ha)