Was wäre wenn …

… wir vor fast vier Jahren nicht umgestellt hätten?

Vor genau vier Jahren hatten wir noch Mutterkuhhaltung. Unsere Kühe waren hochträchtig und die ersten Kälber wären in den nächsten Wochen zur Welt gekommen. Sie wären geboren worden, um den Menschen für den Genuss zu dienen. Sie wären zur Mutterkuh geworden, oder vielleicht zur Milchkuh. Ein Großteil von ihnen wäre in den folgenden ein bis zwei Jahren als Mastkalb/-rind getötet worden. Sie alle hätten ein Leben gehabt, das nur von ihrem Nutzen abhängt. Lieferst du dem Menschen etwas, hat dein Leben einen Sinn, oder zumindest dein Fleisch auf deinen Rippen. Bist du nicht mehr rentabel genug, wirst du getötet. So ist das System. So läuft es in der Landwirtschaft, egal wie sehr ein Landwirt beteuert, sein Tier zu “lieben” und zu achten. Unterm Strich muss die Rechnung für einen landwirtschaftlichen Betrieb stimmen. Und warum? Weil Menschen Fleisch essen und Milch trinken wollen und ihren Genuss über das Leben eines Lebewesens stellen!

Den Tatsachen ins Auge blickt man nur ungern. Man reagiert genervt, teils aggressiv, schiebt die Schuld auf andere oder meint, es sei nun mal so und immer schon so gewesen. Man setzt sich mit Tatsachen nicht auseinander, aus Angst, die Augen könnten einem geöffnet werden. Doch seien wir ehrlich: Jedes Argument FÜR die Nutztierhaltung ist im Grunde genommen eine Ausrede. Es geht anders, wenn man will. Menschen verändern sich, Zeiten ändern sich und die Welt verändert sich. Wir alle sind Lebewesen, die den Drang haben, zu LEBEN. Also tun wir doch etwas, um GEMEINSAM auf dieser schönen Welt zu leben! Stellen wir unser Ego und unseren Genuss doch einfach mal ein bisschen zurück. Öffnen wir gemeinsam die Augen und arbeiten wir doch an einer lebenswerten Zukunft für Mensch und Tier. Woher nehmen wir uns das Recht, über den Tieren zu stehen? Weil wir “sprechen” können? Weil wir schreiben können? Weil wir so fortschrittlich sind, dass wir die Umwelt zerstören können? Das macht unsere Spezies zu etwas Besserem??

Heute vor vier Jahren begann unser Weltbild bereits zu bröckeln. Wir wollten keine Tiere mehr essen. Wir wollten keine Erzeugnisse von Tieren mehr essen. Wir wollten keine Tiere mehr ausnutzen und töten. Wir wollten es anders machen, weil wir über den Tellerrand blickten. Und eine schöne neue Welt offenbarte sich uns, in der Mensch und Tier koexistent zusammenleben. Gleichwertig und mit Freude am Leben.

So durften alle unsere Kälber im Jahr 2020 geboren werden, in dem Wissen, dass sie nicht wegen des Genusses getötet werden. Sie waren der Beginn einer neuen Ära hier am Hof. Die Sonne ging auf und vertrieb den Schatten der Vergangenheit. Weil wir es uns selbst wert sind, unserer Umwelt und unserer Gesundheit.

Wo stehst du in deinem Leben? Blickst du den Tatsachen schon ins Auge oder leugnest du noch?