Stallumbau – Anbindehaltung adé!

Wir wollen die Nutztierhaltung und die damit verbundene Anbindehaltung komplett hinter uns lassen und haben über den Sommer für unsere Lebenslänglichen den Stall umgebaut! Das heißt, alles kommt komplett raus bis zum nackten Erdboden. Dann folgte ein neuer Bodenaufbau und die Aufstallung mit Fressgitter. Unsere Rinder bekamen viel Platz, Licht, frei zugängliche Fressplätze, Liegebereiche und 24h Auslauf.

Hier findet ihr Bilder vom Stallumbau:

Wie es war:

Das Stallgebäude stammt aus den 1950er Jahren und war für Kühe, Kälber, Pferde, Schafe, Schweine und Hühner geplant. In den 1980er Jahren wurde es umgebaut und mit einer neuen Entmistungsanlage modernisiert.

Die Entmistung brachte uns letzten Winter bereits mehrmals zur Verzweiflung. Eine neue sollte her, doch die Kosten wären bei einigen tausend Euro gewesen. Es passte nun also ganz gut, dass wir uns dazu entschlossen, den Stall gleich komplett umzubauen und den Tieren mehr Freiheiten zu geben.

Auch wenn die Anbindehaltung kombiniert mit Auslauf für den Landwirten einige Vorteile bietet und das Verletzungsrisiko bei den (behornten) Rindern geringer ist, so wollten wir nun zum Wohle der Tiere nicht mehr diesen Weg weiter gehen. Es war an der Zeit für Neues!

Erste Baumaßnahmen im Juni:

Die Aufstallung wird geliefert und wartet auf ihren Einsatz!
Die Entmistungsanlage wird mit großer Freude weggestemmt.
Der Ausgang zum Auslauf wird verbreitert und abgesenkt. Die Pflastersteine müssen deshalb rausgeklaubt werden.
Nun kann der Bagger die Höhe auf das neue Stallniveau absenken. Im Winter wird es hier somit weniger rutschig sein, weil die Schräge wegfällt.
Die neue Bodenhöhe.
Der bestehende Ausgang und ein neuer zweiter werden verbreitert.
Zentimeter für Zentimeter arbeitet sich Josef in das Innere des Stalles vor.
Und dann gehts drinnen los! Es wird tagelang gestemmt.

Anfang Juli – die alte Aufstallung und der Beton kommen raus.

Außenbox Erneuerung:

Die Außenbox (Zusätzliche Liegebereiche, Zugang vom Auslauf / von der Weide) bekommt einen neuen Boden. Der bestehende weist viele Unebenheiten auf. Außerdem kommt durch das niedrigere Bodenniveau mehr Raumhöhe dazu.
Also raus mit dem alten Beton!

Erste Juli-Hälfte – Vorbereitungen für den neuen Bodenaufbau:

Die Rinnen für die Jauche sind das tiefste Niveau im Stall. Von dieser Höhe ausgehend wird nach und nach betoniert. Der komplette Boden hat ein leichtes Gefälle zur Jauchenrinne hin. Diese wird also zuerst betoniert.

Bevor die große Betonlieferung kommt, muss noch alles mit Eisen belegt werden und die Schalung für die Jauchenrinne wird aufgebaut. Insgesamt wird Eisen im Wert von ca. 3.500 € verbaut.

Mitte Juli – Die große Betonlieferung kommt!

Der komplette Stall und die Außenbox haben ihre erste Schicht erhalten! Insgesamt waren drei Männer für sechs Stunden beschäftigt, um alles zu verteilen und das Gefälle zu ziehen. Keine leichte Aufgabe! Zum Glück haben wir einen sehr erfahrenen Baumeister zur Hand.

Ehe es weitergeht, muss alles gut trocknen. Im nächsten Schritt folgt dann schon die Aufstallung mit dem Futtertisch und den Fressplätzten.

Bis Ende Juli

Der Bereich bei den Ein- und Ausgängen wird vorbereitet.
Nach dem Betonieren sieht es schon ganz gut aus.
Eine schöne “Terrasse” für die Rinder.
Währenddessen entsteht der Boden bei den Fressplätzen.
Für den Futtertisch werden Anschlüsse, Blitzableite und eine Leitung als Frostschutz gelegt.
Hier können Besucher künftig erhöht die Tiere beobachten.
Hier wurde das Niveau um gute 30 cm gesenkt und die Türen verbreitert.
Die Tore zum Misthaufen werden angebracht. Was für ein Ausblick!
Nun werden die Pflastersteine wieder gelegt.
Stück für Stück nehmen die Pläne reale Formen an.
Dann folgt der Beton beim Futtertisch und am Besuchergang.
Langsam nähern wir uns der Fertigstellung!

August – Die letzten großen groben Arbeiten

Die letzten Betonarbeiten stehen an! Alle Wände werden geschalt und mit Beton zusätzlich “verkleidet”.
Durch den Extra Beton sind die Wände besser vor Harnsäure und Kot geschützt, zusätzlich erhalten die Säulen eine bessere Stabilität.
Beim Futtertisch kommt noch eine kleine Mauer hin, damit das Heu nicht rausfällt.

Nachdem auf zwei Etappen alle Wände betoniert wurden, muss alles trocknen. Danach wird die Schalung entfernt und es offenbart sich das neue Aussehen des Stalles!

Es geht an die Abschlussarbeiten!

Es sah nun nicht mehr nach viel Arbeit aus, doch gerade dann waren wir sehr gefordert. Es gab einfach noch so viele Kleinigkeiten zu tun! Die Fressgitter wurden aufgebaut, Kanten geschliffen, Abgrenzungen und Tore angebracht, alles musste gereinigt werden und zu guter Letzt wurden die Wände weiß gekalkt. Auch der Auslauf wurde fertiggestellt.

Und dann lag zum ersten Mal Stroh im Stall! Was für ein tolles Gefühl!

GESCHAFFT!