Wer in Rindern nur das Nutztier sieht, der mag ihnen Gefühle oder ein Sozialverhalten absprechen. Man mag meinen, soziale Interaktion sei nur den Menschen oder “Haustieren” wie Hund und Katz vorbehalten. Den “süßen”, “lieben” Tieren halt. Dabei vergisst man, dass jedes Lebewesen auf seine Art und Weise kommuniziert und Empfindungen hat.
Rinder haben ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten. Die Hierarchie innerhalb der Herde hat einen sehr hohen Stellenwert und wird meist konsequent eingehalten. Ranghohe Tiere haben Vorrang, wer rangniedrig ist, muss weichen.
Im ersten Bild sieht man Stella, links. Sie ist sehr dominant und die rechte “Klaue” von Herdenchefin Lisa. Vor beiden weichen alle. Sie sind quasi das Herrscherpaar. Rechts ist Hedy zu sehen, die gerade Liebkosungen von Stella bekommt. Freundschaften innerhalb der Herde werden sehr gepflegt.
Im zweiten Bild ist rechts wieder Hedy zu sehen, links Latte. Beide sind in der Rangordnung unter den Chefinnen und lassen sich “von denen darunter” nicht viel sagen. In diesem Bereich sind auch Kühe wie Pünktchen oder Linda.
Ihr seht, Rind ist nicht gleich Rind. Und es ist kein seelenloses Nutztier, das man gewissenlos ausbeuten kann. Rinder sind so viel mehr, haben Freunde, Familie, eine Gemeinschaft. Ein Rind kann lieben, fröhlich sein, sich am Leben freuen. Es kann aber auch mal schlecht drauf sein, seine Ruhe haben wollen oder unglücklich sein. Das zu erkennen, ist die größte Stärke, die wir Menschen haben – Mitgefühl und Achtung für jedes Lebewesen.