Blackys 5. Geburtstag

Wenn jemand aus der Herde heraussticht, dann eindeutig Blacky! Fünf Jahre ist sie nun alt und gehört mit Mathilda, Milli und Vanilli zu unseren ewigen Kalbinnen aus 2018. Sie ist, wie der Rest unserer ehemaligen Mutterkuhherde, ein Pinzgauer Rind, doch schwarz gezüchtet. Im Jahr unserer Umstellung wäre sie eigentlich zum ersten Mal trächtig geworden, doch es kam anders. Dass sie trotzdem mal Mutter sein wollte, zeigte sie, als sie Ennstaler Bergscheck Cookie, die zweite Exotin der Herde, adoptierte und säugte. Einfach so, weil sie Mitgefühl mit der kleinen Cookie hatte, die keine Mama hatte. Sie nahm das kleine Kalb an, als wäre es ihr eigenes, kümmerte sich und liebte es. Warum sprechen Menschen den Tieren Gefühle ab?

Mittlerweile geht Blacky wieder ihre Wege. Ihre kleine Schwester Kira hat sich Cookie angenommen und ist stets an ihrer Seite. So bleibt die Familie zusammen, Oberhaupt ist Mama/Oma Hedy. Für uns als Beobachter ist es faszinierend zu sehen, wie sich Tiere verhalten, wenn man sie einfach nur in Ruhe lässt. Immer mehr zeigt sich dann ihr Charakter, ihre Vorlieben, ihre Bedürfnisse. Ohne dem Urteil Lebenslänglich wäre Blacky bereits zum dritten Mal Mutter, hätte schon zwei Trennungen ihrer Kälber hinter sich und würde im Herbst ihr drittes Kalb hergeben müssen. Sie hätte Leben gezeugt, damit Menschen Fleisch essen können. Nicht, weil Menschen sonst verhungern würden, sondern weil sie aus Genussgründen und Egoismus nicht auf ihr Stück Fleisch verzichten wollen.

In diesem Sinne steht Blackys 5. Geburtstag dafür, dass hinter jedem Stück Fleisch ein Lebewesen, eine Familie und eine Geschichte steht. “Fleisch vom glücklichen Rind” kann eine Blacky sein, eine Cookie, ein Kalb von Blacky. Ein Lebewesen, dass dann eines nicht mehr ist: glücklich. Haben es nicht gerade die glücklichen Tiere verdient, auch weiterhin glücklich zu sein?

Happy MUHday, liebste Blacky! Auf dass du noch viele Menschen erreichst und zum Nachdenken anregst!